Seit 1952 gibt es das Hamburger Landesschwimmfest. Die offenen Hamburger Meisterschaften im Schwimmen der Menschen mit Behinderung gelten als eins der wichtigsten Sportevents des Behinderten- und Rehabilitations-Sportverbandes Hamburg. In diesem Jahr richtete Alstersport die Veranstaltung mit komplett überarbeitetem Konzept aus. Mit über 250 Starts und fast 20 teilnehmenden Vereinen konnten wir ein breites Feld von Athletinnen und Athleten sowohl des Breiten- als auch des Leistungssports erfolgreich ansprechen. Fünf Mitglieder unserer Schwimmabteilung erreichten hervorragende Ergebnisse.

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Die blauen Alsterfrösche Sarah, Luisa, Sophia (von links, nicht im Bild: Simin) bereiten sich auf ihre Einsatz für die Hans-Hirning-Staffel vor.

Den ersten großen Auftritt bekam unsere Mädchen-Staffel gegen Mittag. Beim Hans-Hirning-Pokal, benannt nach dem langjährigen Organisator der Veranstaltung, ging es nicht um schnellste Zeiten, sondern in erster Linie um das schönste Kostüm. Die komplett blauen Alsterfrösche, die sich für Alstersport bekleidet und geschminkt in die Fluten stürzten, konnten mit Hexen, Schlafwandlern und Weihnachtsmännern nicht mithalten. Der Spaß kam bei Sarah, Luisa, Sophia und Simin aber dennoch nicht zu kurz.

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Jalal (rechts) über 50 Meter Freistil. Der paralympische Diskuswerfer, der Schwimmen als Ausgleichssport betreibt, erreichte den zweiten Platz.

Richtig zur Sache ging es dann am Nachmittag: Jalal, der im März aus dem Iran nach Deutschland geflüchtet ist und seitdem bei Alstersport schwimmt, holte über 50 Meter Brust und über 50 Meter Freistil jeweils eine Silbermedaille. Der paralympische Diskuswerfer betreibt den Schwimmsport eigentlich nur als Ausgleichstraining…

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Simin (hier: 100 Meter Brust) räumte drei Hamburger Jugendmeister-Titel ab und qualifizierte sich mit einer 200-Punkte-Zeit direkt für die Deutschen Meisterschaften 2017.

Simin, die am Morgen zunächst eine Silbermedaille über 100 Meter Freistil um 18 Hundertstel-Sekunden verpasst hatte, räumte dann doch noch insgesamt drei Hamburger Jugend-Meistertitel ab. Über 100 Meter Rücken erschwamm die 15-jährige Schülerin sogar eine 200-Punkte-Zeit und qualifizierte sich damit direkt für die Deutschen Meisterschaften 2017 in Berlin.

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Die 10-jährige Sophia nahm von ihrem allerersten Schwimmwettkampf eine Silbermedaille über 50 Meter Freistil (Jugend C/D) mit nach Hause.

Stolz wie Bolle war am Ende auch unsere 10-jährige Sophia. Sie startete zum allerersten Mal auf einem Schwimmwettkampf und hat bis zur allerletzten Sekunde noch mit ihrem Lampenfieber gehadert. Nicht zuletzt, weil die 50-Meter-Freistil- Wettkämpfe der Jugend D und C zusammengelegt worden waren und somit ausgerechnet gegen Sophia keine Geringere als die zwei Jahre ältere Svenja Erni aus Stuttgart antrat. Svenja war eine Woche zuvor in Remscheid Deutsche Vize-Jugendmeisterin (Jugend C) über 200 Meter Freistil auf der Kurzbahn geworden. Wer hier Erste wurde, war von vornherein klar, aber dass Sophia die Konkurrenz aus der Schule Nymphenweg und aus Neumünster hinter sich lassen und am Ende Silber gewinnen würde, konnte sie selbst bei der Siegerehrung noch nicht richtig glauben.

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Vorstandsvorsitzender und Veranstaltungsleiter Markus Werner (rechts) im Gespräch mit dem Präsidenten des Hamburger Sportbundes, Dr. Jürgen Mantell (links) und dem Sport-Staatsrat Christoph Holstein.

So nimmt Alstersport eine goldene, drei silberne und eine bronzene Medaille sowie drei Jugend-Meistertitel mit nach Hause. Dazu viele Eindrücke, viele neue Erfahrungen, neue Ideen, einige Kritik aber auch viel Lob der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, des Personals und des Veranstalters BRSH.

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Über 250 Einzelzeiten sollen ausgewertet werden: Die beiden EDV-Fachleute Jan und Erik sowie rund 50 weitere ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sorgten für eine gelungene Veranstaltung.

Rund 50 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer aus verschiedensten Hamburger Vereinen waren nötig, damit alles klappt. „Ihrem professionellen Einsatz mit Ruhe und Geduld danke ich ganz besonders“, sagt Markus Werner, als am späten Abend die Halle besenrein wieder an das Bäderland Hamburg übergeben wird. Nur durch die zahlreiche Unterstützung und die enge Kooperation mit den Sportvereinen Phoenix und HVS war es möglich, das 64. Hamburger Landesschwimmfest zu einer erfolgreichen Veranstaltung werden zu lassen. „Wir freuen uns schon auf 2017.“