Unsere Projektreihe „Alsterflitzer“ wurde heute in Hamburg mit dem Werner-Otto-Preis ausgezeichnet. Die Ehrung für unser „herausragendes Projekt, das nachahmenswert die Inklusion behinderter Menschen im Sport voranbringt“ nahmen unsere Jugendvorstände heute entgegen. Der Preis ist mit 15.000 € dotiert und wird jährlich seit 2011 von der Alexander Otto Sportstiftung vergeben. Innensenator Andy Grote würdigte die Alsterflitzer bei einem Senatsempfang im Hamburger Rathaus als „zukunftsweisendes Projekt, das einen wesentlichen Beitrag zur Förderung behinderter Menschen im Sport leistet“.

Gewinner des Werner-Otto-Preises 2019: Unsere Alsterflitzer. Den Preis nehmen der amtierende Jugendvorstand Alexander und Lara sowie der bisherige Jugendvorstand, Aileen und Laura, entgegen. Ebenfalls im Bild: Hamburgs Innensenator Andy Grote, die Laudatorin, Box-Weltmeisterin Ina Menzer, sowie unser Vorstandsvorsitzender Markus Werner.

Den Namen haben sich die Teilnehmenden des Projekts 2015 selbst gegeben. Alle unsere Mitglieder bis zum vollendeten 27. Lebensjahr gehören automatisch zu den Alsterflitzern und können neben dem wöchentlichen Sport- und Übungsprogramm sich zu einer Vielzahl verschiedener individueller Projekte anmelden. Einmal pro Jahr steht eine einwöchige Sportfreizeit an der Ostsee an, an der regelmäßig rund 30 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene teilnehmen. Dabei sind neben sportlichen Angeboten (Wheelsoccer, Tischfußball, Bewegungsspiele, Ballspiele, Schwimmen, auch in der Ostsee, Kayakfahren, Standup-Boarding, auch im Sitzen oder Liegen) auch viele gesellige Spiele und Events auf dem Programm.

Alexander, Lara, Laura, Aileen, Pia und Markus vor dem Kaisersaal des Hamburger Rathauses.

Die Sportfreizeit ist der Höhepunkt der Alsterflitzer-Saison. In den drei übrigen Quartalen unternehmen wir Erste-Hilfe-Kurse für Menschen mit Behinderung, Mobilitätstrainings in öffentlichen Verkehrsmitteln, Besuch mehrtägiger niedrigschwelliger Veranstaltungen außerhalb Hamburgs oder inklusive Trainingslager, bei denen wir nicht nur unsere Sportarten, sondern auch die Mobilität im Rollstuhl trainieren. In jedem anderen Monat, in dem es kein größeres Angebot gibt, treffen wir uns zu Grillnachmittagen am See, Kinobesuchen, Dom-Bummel, Plätzchenbacken oder Ponyreiten.

Unsere Alsterflitzer bei ihrer jährlichen Sportfreizeit an der Ostsee.

Gleichermaßen wichtig wie selbstverständlich ist uns, dass wir gemeinsam unterwegs sind. Wir verstehen uns nicht als Dienstleister, sondern wir passen gemeinsam die Bedingungen unserer Mitmach-Projekte, die ergänzend zum wöchentlichen Sport- und Übungsprogramm stattfinden, so lange an, bis wirklich alle, die dabei sein wollen, gleichberechtigt teilhaben können. Insbesondere wenn Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene teilnehmen, die sehr schwere körperliche Einschränkungen haben und beispielsweise nicht alleine essen und trinken können, vielleicht nicht sprechen können oder regelmäßig ein Beatmungsgerät benötigen, sind unendliche Individualität und Flexibilität des Veranstaltungsrahmens und ein enges und vertrauensvolles Zusammenwirken aller Ehrenamtlichen gefragt.

Mobilitätstraining: Einstieg in die S-Bahn, nachgestellt in der Sporthalle …

In der Regel nehmen auch etwa zu einem Drittel Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene an unseren Projekten teil, die selbst keine oder nur eine sehr leichte Einschränkung haben. Insbesondere die intensiven Mobilitätstrainings führen dazu, dass die teilnehmenden Menschen mittelfristig auch den Weg zum Training alleine mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen können und damit selbständiger und unabhängiger werden.

Mobilitätstraining: … und live mit einem Sonderzug im Bahnhof Pinneberg.

Neben dem Hauptpreis für die Alsterflitzer gab es in diesem Jahr auch noch drei mit jeweils 5.000 € Preisgeld versehene Anerkennungen für den TSV Bargteheide für sein Inlineskate-Angebot für sehbehinderte und blinde Menschen, für den Rollstuhlskate-Treff im Haus der Jugend Eidelstedt und für den Hoisbütteler SV für sein inklusives Ausbildungsprogramm im Floorball, das Menschen mit geistiger Behinderung den Einstieg in die Organisations- und Schiedsrichterebene öffnet. Der mit insgesamt 30.000 € dotierte Werner-Otto-Preis wird jährlich von der Alexander Otto Sportstiftung für besondere Projekte ausgelobt, die behinderten Menschen den Weg in den aktiven Sport ebnen. Seit ihrer Gründung im Jahr 2006 durch den Hamburger Unternehmer und Mäzen hat die Stiftung Projekte in einem Umfang von über 15 Millionen Euro gefördert.